In Rotwein gegart

Betrunkene Pasta aus Italien

Rotweinspaghetti sind für mich ausgleichende Gerechtigkeit am Abend nach einem Tag voller Unbill. Wenige Zutaten, dennoch üppige Dekadenz - einfach und köstlich.
Wahrscheinlich haben die nach der erforderlichen Garzeit purpurroten Spaghetti ihren Ursprung in der Osteria de 'Benci, einem Restaurant nahe der gotischen Franziskanerkirche Santa Croce in Florenz. Die Toskana ist eines der Hauptanbaugebiete des Sangiovese Rotweins, Grundlage unter anderem für den Chianti.

In Florenz, umgeben von Weingütern, soll preiswerter Sangiovese fließen wie Wasser. Heißt es. Darin Nudeln zu kochen wie in Wasser ist also selbstverständlich, oder?

Das Orignal sieht ein kleines Stück eines Fleischbrühwürfels vor. Ich nehme lieber etwas gekörnte Gemüsebrühe. Für 500 Gramm Nudeln und vier Personen kann dieses Rezept einfach verdoppelt werden. (Für alle, die für vier mit Fleischbouillon kochen wollen: für eine Flasche Rotwein, 750 ml, reicht ein viertel Brühwürfel.)

Wir brauchen (für zwei Personen):

250 g Spaghetti
2 EL Olivenöl
2 Knoblauchzehen, gehackt
Salz
Chiliflocken nach Geschmack
1/2 Flasche Sangiovese, 375 bis maximal 400 ml
1/2 TL gekörnte Gemüsebrühe
1 TL getrockneten Oregano
grob gehackte, frische Petersilie zum Servieren

So geht's:

Das Wasser für die Nudeln aufsetzen.

In einer Pfanne mit möglichst hohem Rand Knoblauch in Öl bei mittlerer Hitze zwei bis drei Minuten anbraten, bis er nur leicht bräunt. Mit einer Prise Salz und Chiliflocken würzen.

Den Wein vorsichtig angießen, um heftige Spitzer zu vermeiden (es wird spritzen!) und kräftig sprudelnd aufkochen lassen. Gemüsebrühe und Oregano hinzugeben.

Die Spaghetti in gesalzenem Wasser vier Minuten kochen und dann direkt aus dem Kochwasser in die Pfanne mit dem Rotwein geben. Sechs bis acht Minuten zu Ende garen, je nach Packungsangabe. Sollte nicht genug Flüssigkeit in der Pfanne sein und die Nudeln während des Garens zu trocken werden, nach und nach etwas vom Nudelkochwasser angießen.

Mit frischer Petersilie servieren.

Guten Appetit!

In Maßen genossen, wohl bekomms! Foto: Jeff Siepman