Zu einfach? Einfach zu lecker!
Bei manchen Kochideen frag ich mich, ob sie nicht zu einfach sind, um überhaupt als Rezept durchzugehen. Ein paar Nudeln kochen, irgendwas aus dem Vorrat dazu und fertig ist der Genuss zum Feierabend. Aber so soll es sein!
Zu Hause haben wir nicht dutzende Zutaten, von denen jede einzelne stundenlang gedünstet, gesiebt und defragmentiert wird, um nach einem halben Tag als Molekularhäppchen auf Petersilienschaum drapiert zu werden. Wenn mir jemals ein Gelee-Bällchen mit Sonstwasgeschmacksessenz serviert wird - werde ich laut, für jeden Anwesenden hörbar fragen, ob dazu nicht reichlich Brot und gesalzene Butter gereicht werden könnte. Meersalzbutter aus der Bretagne, vielleicht?
Zu Hause haben wir stattdessen Ricotta im Kühlschrank, Nudeln im Regal, zum Ende des Sommers immer noch gelbe oder grüne Zucchini, Kräuter auf der Fensterbank und in Kürze leckere Pasta auf dem Tisch. So schnell, dass es ein Feierabendexpress ist.
Zutaten für 2 Personen:
250 g lange und etwas breitere Pasta wie Parpadelle oder Fettucine - ich nehme am liebsten Bavette hierfür
2 Knoblauchzehen oder mehr, nach Geschmack, fein gehobelt
1/2 Tl. Chiliflocken nach Geschmack
abgeriebene Schale 1 Zitrone
1 große Zucchini
200 g Ricotta
2 großzügige EL frische, gehackte Kräuter - was da ist, wird genommen: Petersilie, Dill, Minze
Salz, Pfeffer
So geht's:
Nudelwasser aufsetzen, Zucchini reiben - kochendes Wasser salzen und Nudeln hineingeben.
Während die Nudeln kochen, Olivenöl und etwas Butter in einer Pfanne heiß werden lassen, Knoblauchscheibchen andünsten für 1 bis 2 Minuten, dann die Zitronenschale und Chiliflocken dazu geben, Hitze erhöhen und geriebene Zucchini dazu geben und 3 Minuten unter Rühren garen. Salzen und pfeffern, von der Hitze nehmen.
Wenn die Nudeln fertig sind, vom Nudelwasser einen großen Kaffeebecher voll beiseite stellen, Nudeln abgießen und mit den gehackten Kräutern zur Zucchinimasse in die Pfanne geben, alles vermengen. Nun löffelweise den Ricotta unterheben und nach und nach von dem Nudelwasser dazu rühren, bis die Konsistenz gefällt. Sofort servieren. Wer mag, gibt noch mal frisch gemahlenen Pfeffer darüber.
Guten Appetit!
Resteverwertung:
Was übrig bleibt, lässt sich am nächsten Tag gut in der Büromikrowelle erwärmen - aber nicht zu heiß werden lassen; dies "zerstört" den Käse. Wenn nur eine kleine Portion übrig ist, einfach ein paar geviertelte Cocktail-Tomaten dazu geben, schon reicht's für den Büro-Lunch.