Kochen kann die Welt nicht retten, aber mir hilfts. Es tut gut, beim Blick auf die Vorräte zu planen, was es geben könnte. Das scharfe Messer und ein Schneidbrett bereit legen, sich an Küchengeräuschen erfreuen: leises Klappern von Töpfen und Deckeln, Teller, die auf den Tisch gestellt werden. Ein Kochlöffel, der auf den Topfrand klopft. Zen.
Kartoffel-Möhren-Stampf ist mein absolutes Lieblingsessen in Zeiten, die nach einem Wohlfühlessen verlangen. Und - Bonus! - es ist so einfach. Die Menge richtet sich nach Essern am Tisch oder Haushaltsgröße. Für zwei Personen würde ich sagen: 3 sehr große Kartoffeln oder 4 nicht so große - für die Möhren gilt das gleiche. Große, dicke Möhren, wie es sie im Herbst oft gibt: es reichen sicher 2 davon; sind sie "normal" groß: 4 Stück. Für vier oder mehr Personen die Menge einfach anpassen.
So wirds gemacht:
Das Gemüse waschen und schälen. Etwa die gleiche Menge an Möhren und Kartoffeln in annähernd gleich große Stücke schneiden. Einen ausreichend großen Topf mit sehr wenig Wasser füllen - der Boden ist gerade mal 2 bis 3 cm hoch bedeckt - 1 Teelöffel Salz dazu und die Gemüsestücke. Bei ganz niedrieger Temperatur mit Deckel kochen. Keine Sorge: auch auf niedrigster Stufe wird es im Topf von allein heiß und das Gemüse gart.
Nach etwa 20 Minuten sollten die Kartoffeln weich sein. Wenn nicht, 5 bis 10 Minuten länger weiter kochen.
Das Wasser sollte dann verkocht sein. Nun das Gemüse im Topf stampfen. Dann ein bisschen Milch dazu geben und auf der noch nicht ganz abgekühlten Herdplatte warm werden lassen. 2 EL Butter dazu und alles gut vermengen bzw. weiter zerstampfen, bis die Butter geschmolzen und untergerührt ist. Probieren, ob mehr Salz nötig ist. Dann kommen reichlich frisch gemahlener Pfeffer und Muskatnuss dazu. Am Ende mit 2 bis 3 TL Dijon oder anderem mittelscharfen Senf abschmecken und noch einmal sehr gut verrühren.
Fertig ist das Wohlfühlessen - ein erfreulicher Seelentröster für unerfreuliche Zeiten oder die einfache Leckerei für alle Gelegenheiten.
Wer mag, gibt nach Belieben in Scheiben geschnittene Mettenden, Wiener oder Frankfurter Würstchen hinzu - die Scheiben nur warm werden lassen im fertigen Stampf. Eine weitere vegetarische Variante steht noch unten in der Resteverwertung.
Guten Appetit!
Resteverwertung:
Hier muss nichts mehr hinzu - so, wie es ist, lässt es sich innerhalb der nächsten zwei bis drei Tage wunderbar in der Büromikrowelle für die Mittagspause oder abends daheim erwärmen. Wenn nur wenig übrig ist, machen sich 1 oder 2 klein geschnittene und untergerührte Wiener Würstchen prima. Für eine vegetarische Variante: in kleine Stücke geschnittener Räuchertofu, kurz angebraten und dann darunter gemengt, ergibt eine interessante Geschmacksvariante und macht satt.