Gut vorbereitet in die kommende Arbeitswoche - ein Sattmacher im Glas für jeden Tag

Ich arbeite in einem Stadtteilzentrum, das kulinarisch keine Wünsche offen lässt: ein inklusives Burger-Restaurant, zahllose arabische Imbisse und Restaurants, mindestens drei passable Pizzabäcker, leckere Pasta, herzhafte und süße Waffeln, tolles Sushi, ein Fischfachgeschäft mit Mittagstisch, vegetarische und vegane Angebote, zwei Bioläden, der Ableger einer französichen Franchise-Marke, unmittelbar vor der Bürotür ein leckeres Angebot  an Getreide-Gemüse-Bowls sowie dicke Scheiben kräftigen Brots mit raffiniertem Belag und dann noch die Salatbars in zwei Supermärkten - ich könnte auch jeden Tag in die Stadt fahren, um acht bis zehn Stunden zu essen und nur die Mittagszeit im Büro verbringen. Es würde lediglich mein persönliches Schluss- und Bilanzkonto jeder Woche ins harte Minus katapultieren. Im diametralen Gegensatz zur Konfektionsgröße.

Ich mag meine Kollegen und verbringe gerne die Pause mit ihnen. Es ist die Unterbrechung, der gutgelaunte Bruch quer durch stressige Tage, der uns alle stabilisiert in anstrengenden Zeiten. Aber das eigene Essen mitzubringen ist preiswerter und wir wissen selbst am besten, was uns schmeckt, was wir vertragen und was drin steckt. Salat ist das perfekte Mittagessen und lässt sich gut für eine ganze Arbeitswoche vorbereiten. So müssen für jeden Tag nur noch fertige Zutaten in ein Glas geschichtet werden - kein großer Aufwand für ein schmackhaftes Ergebnis.

So geht's:

Den Anfang macht das Dressing - ich möchte eines, das mir nicht nur schmeckt, sondern auch einige Tage im Kühlschrank haltbar ist. Zitronen-Senf-Dressing erfüllt diese Voraussetzung und ist eine meiner liebsten Salatsoßen. Zuerst also alle Zutaten für das Dressing in ein fest verschließbaren Schraubglas geben. Dann widme ich mich allen anderen Zutaten.

Grüne Blätter gehören einfach dazu. Es wird kommende Woche eine Mischung aus zartem Pflücksalat und kräftigerem Feldsalat - jeweils 100 g davon waschen und trocknen. Die Investition in eine wirklich gute Salatschleuder lohnt sich. Nur, wenn die Blätter wirklich trocken sind, lassen sie sich länger im Kühlschrank aufbewahren - wässerig und nass eingelagert, verderben sie in kürzester Zeit.

Dressing und zarte, grüne Bestandteile der Salatwoche sind also vorbereitet.
Die sättigende Grundlage soll diesmal Bulgur sein. Die kleinen Perlen des vorgekochten Hartweizenschrots spül ich in einem Sieb unter fließendem Wasser ab, bevor ich sie in gesalzenem Wasser zum Kochen bringe und 10 Minuten leicht simmern lasse: Für 250 g Bulgur gut 600 ml Wasser und einen TL Salz. Nach der Kochzeit vom Herd nehmen und abkühlen lassen.

Im britischen Guardian fand ich diese Idee für ein Schafskäse-Tuning (den Link zum Originalrezept gibt's unten):

200 g Feta auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. Mit der abgeriebenen Schale einer Zitrone bestreuen. Je 1/2 Tl Koriander- und Fenchelsamen, im Mörser zerrieben, darüber geben. 2 - 3 Tl Olivenöl darüber träufeln und den Käse mit Gewürzauflage ca. 20 Minuten backen bei 180 Grad.

Für Biss und noch mehr Abwechslung sorgt ein Mix an Kernen, die ich in ohne Fett röste und abkühlen lasse: z. B. Pinien-, Kürbis- und Sonnenblumenkerne, zusammen ca. 100 g.

Die Grundausstattung der Zutaten ist damit fertig. Für den täglichen Transport nehme ich für den Salat ein Glas mit 600 ml Fassungsvermögen. Für das Dressing ein kleineres Glas und für die Körner ein kleines Döschen. Etwa 3 EL des Dressings reichen für eine Portion. Wer mag, kann natürlich das Dressing für die ganze Woche im Bürokühlschrank aufbewahren. Ich nehme lieber Portionen mit.

Zuerst kommt der Bulgur ins Glas, die Menge entspricht ca. einem Viertel des Fassungsvermögen. Darauf gebe ich weitere Zutaten nach Lust und Laune: gekochte Rote Bete (vakuumiert aus dem Supermarkt), eine Knolle gewürfelt. Oder Gurkenwürfel, Tomtenstücke, geraspelte Möhren, Fenchelwürfel - was immer schmeckt und gefällt oder gerade da ist. Auch Obst passt gut: zum Fenchel ein par Apfelwürfel und zur Roten Beete ein paar Birnenstückchen.

Darauf kommen die grünen Salatblätter. An vier Tagen der Arbeitswoche bildet je ein Viertel des Käses den Abschluss.

Im Büro die Zutaten mit dem Dressing auf einem tiefen Teller oder in einer kleinen Schüssel mixen, ein paar von den Kernen darüber geben. Fertig ist das leckere und gesunde Pausenfutter!

Guten Appetit!

The Guardian - Lunch-Rezepte zum Mitnehmen (engl.)