Ananaskraut mit Kassler und Kartoffelpüree

Kochen  mit Konserven - ohne Rezept

Wir alle kennen Gerichte und Lebensmittel, deren Geschmack wir einfach nicht mögen. Wenn ich etwas probiere und feststelle: schmeckt nicht! – muss dies kein in Stein gemeißeltes Geschmacksurteil sein. Vielmehr überlege ich: so schmeckt es nicht. Aber wie könnte ich es zubereiten und womit kann ich es kombinieren, damit es schmeckt?

Dies klappt nicht immer. Bei mir sind es grüne Paprikaschoten und frischer Koriander, die einfach ungenießbar sind und bleiben. Grüne Paprika vertrage ich nicht, weil sie unreif sind. Frischer Koriander schmeckt mir, als würde ich in ein neuglänzendes, duftendes, saftiges Stück Kernseife beißen… Aber ich kann mit Korianderpulver und Koriandersaat kochen und würzen, ohne dass das Aroma eines Eintopfes an Waschpulver erinnert.

Mit Korianderpulver und –saat, etwas Öl und Senf, Zucker, Salz und Pfeffer lässt sich ein herrlich würziges Dressing für gerösteten Rosenkohl herstellen.

Rosenkohl zu bitter? Knospen quer halbieren, mit Olivenöl, Salz und Pfeffer vermengen, mit den Schnittstellen nach unten auf einem Backbleck 30 Minuten im Ofen rösten und nach der Hälfte der Backzeit Honig drüber träufeln: Keine Spur der leicht bitteren Note mehr zu erahnen.

Sauerkraut ist mir persönlich zu sauer. Aber es ist ein so gesundes Lebensmittel, dass es schade wäre, im Winter darauf zu verzichten. Neben dem Effekt des hohen Vitamin-C-Gehaltes auf unser Immunsystem, ist fertiges Kraut aus der Konserve auch eine Expresszutat fürs schnell gemachte Abendessen.

Gegen die Säure kombiniere ich es mit Apfelstücken und Honig oder Birnen und Ahornsirup. Schnell gemacht, weil nur zwei Konserven dafür benötigt werden: Ananaskraut. Klassisch serviert mit Kassler oder für eine vegetarische Variante mit Räuchertofu, der gleichsam mit süßer Ananas harmoniert.

Wir brauchen (für vier Personen):

700 g Sauerkraut (Abtropfgewicht)
1 Dose Ananasscheiben in Saft (Abtropfgewicht: 350 g – in der Regel sind es zehn Scheiben)
4 Scheiben Kassler, je ca. 100 g – alternativ: 400 g Räuchertofu

So geht’s:

Sauerkraut abtropfen lassen und leicht ausdrücken. Vier der Ananasscheiben beiseitelegen.

Die restlichen Scheiben in Stücke schneiden. Ananassaft und die Stücke in einer Kasserolle mit dem Sauerkraut vermengen. Kasslerscheiben darauf legen und mit den vier Ananasscheiben belegen.

Bei der Verwendung von zwei Blöcken Räuchertofu (je 200 g): Tofu horizontal halbieren, um auf diese Weise ebenfalls vier Scheiben zu erhalten.

Die Zubereitungsempfehlung der Konservendosen, -gläser oder vakuumierten Alupacks von Sauerkaut und Rotkohl ist meist, das Kraut nur zwei Minuten zu erhitzen. Es ist bereits gegart, da es vergoren ist. Wegen der gesunden Nährstoffe sollte es nicht zu lange kochen.

Statt zwei Minuten, kann es aber auch bei niedrigster Hitze 20 Minuten bedeckt langsam durcherhitzt werden und ist dann auch besser bekömmlich.

Das ebenfalls bereits fertig gegarte - weil gepökelte - Fleisch wird dabei gleich mit erhitzt. In der gleichen Zeit kochen zum Beispiel Kartoffeln als Beilage.

Guten Appetit!